PM:Land und Wohlfahrtsverbände vereinbaren enge Kooperation bei Erarbeitung des Thüringer Integrationskonzeptes

Erfurt, 18. Mai 2016. Die Thüringer Landesregierung und die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen wollen bei der Erarbeitung eines Integrationskonzeptes  für Thüringen eng zusammenarbeiten. Das vereinbarten beide Seiten bei dem  Sozialmonitoring in der Staatskanzlei. In diesen zwei Mal jährlich stattfindenden Runden stimmen sich Wohlfahrtsverbände und Landesregierung gemeinsame Projekte auf sozialpolitischem Gebiet in Thüringen ab.

Einig waren sich beide Seiten, dass die Erarbeitung des Integrationskonzeptes  von der Einbindung aller Beteiligter, von den Kommunen bis zu den Wohlfahrtsverbänden, lebt. Die Migrationsbeauftragte des Landes,  Mirjam Kruppa, will vor der  Sommerpause einen Eckpunkteplan für dieses Konzept vorlegen. Hervorgehoben wurde in der Runde die wichtige Rolle der  Wohlfahrtsverbände, die mit ihrem Engagement eine zentrale Rolle in der Flüchtlings- und Integrationspolitik spielten.

Bei der Organisation einer gezielten Zuwanderung nach Thüringen und einer entsprechenden Zuwanderungskampagne werden die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege  die Landesregierung unterstützen.  Bis 2025 werden in Thüringen 280.000 Fachkräfte benötigt. Bei dem Werben um Zuwanderer setzt Thüringen zum einen auf die Integration von Flüchtlingen,  zum anderen aber auch auf  aktive Werbung von Fachkräften im europäischen Umfeld wie Spanien oder Portugal. Ein erstes Projekt, bei dem griechische Jugendliche für  eine Ausbildung im Pflegebereich gewonnen wurden, ist erfolgreich angelaufen.

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Die Landesregierung wirbt gleichzeitig intensiv dafür, dass Flüchtlinge auch in Thüringen bleiben.  Dabei baut man auch auf  die sozialen und arbeitsmarktpolitischen Erfolgskonzepte der Wohlfahrtsverbände. Einig war sich die Runde, dass das Werben um Zuwanderer einhergehen muss mit guten Angeboten für diejenigen, die bereits hier sind. Ihnen müssten Wohnungen, Ausbildungs- und Arbeitsplätze ebenso wie Kita-Plätze angeboten werden.

Dieser eigene Thüringer Ansatz, der sich deutlich von dem anderer Landesregierungen unterscheidet, fand in der Runde die Zustimmung der Wohlfahrtsverbände. Das gilt ebenso für das bundespolitische Werben der Landesregierung um die Möglichkeit eines „Spurwechsels“ für Asylbewerber. Ein Wechsel von dem Asylverfahren in die Arbeitsmigration müsse ermöglicht werden, forderten Land und Wohlfahrtsverbände einhellig in Richtung Bundesregierung. Die Wohlfahrtsverbände wollen sich auch auf Bundesebene für entsprechende Regelungen einsetzen.

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Auf die deutlich zurückgehenden Flüchtlingszahlen wollen Land und Wohlfahrtsverbände mit einer größeren Flexibilität bei der Nutzung vorhandener Einrichtungen und Angebote reagieren. Allerdings ist es notwendig, auch weiter Einrichtungen vorzuhalten, da es noch keine Zahlen der Bundesregierung über die erwartete Zuwanderung im Jahr 2016 gibt, auf deren Basis man dann planen könnte. Die LIGA regte in der Runde an zu prüfen, inwieweit bestehende Einrichtungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gemeinsam für Maßnahmen der Erziehungshilfe für alle Kinder und Jugendlichen, also ausländische und deutsche, genutzt werden können.

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